Süderländer Tageblatt, 4.10.2008 (Stefan Aschauer-Hundt)

Dem wortkargen Sauerländer den Spiegel vorgehalten

„Sauerland-Comic 2“ setzt Menschen zwischen Ruhr und Lenne ein Denkmal

Im fiktiven Örtchen Döneken, das irgendwo im Sauerland liegt und das auch Landemert, Lenhausen oder Lichtringhausen heißen könnte, leben hartgesottene Sauerländer – wortkarg und verlässlich, gottesfürchtig und weltoffen. Soeben ist der zweite Band erschienen, der uns den Spiegel vorhält.

PLETTENBERG • Döneken also. Das Dörfchen könnte man bei uns finden. Papperlapapp: Es ist bei uns. Denn Döneken ist überall im Sauerland. Also auch in Landemert, Lenhausen, Lichtringhausen, in Friedlin, Freienohl und Frönspert. Der Zeichner Willy Zeyen hat soeben den zweiten Teil seiner Sauerland-Comic-Saga vorgestellt, nachdem der erste Band bereits ein Geheimtipp war. Diesmal erleben wir das Sauerland im Sinne der Film-Trilogie „Zurück in die Zukunft“. Zeyen beamt die Bewohner seines fiktiven Dörfchens, die wir als Charakterköpfe und Typen übrigens alle kennen, aus der etwas verschlafenen Gegenwart in die mediale Neuzeit: Nachdem offenbar Außerirdische Spuren im Maisfeld hinterlassen haben, kommen Tommy Gottschalk und das Fernsehen, um aus Döneken zu senden. Und bauernschlau und geschäftstüchtig wie die Sauerländer nun mal sind, machen sie daraus die ganz große Nummer.

Es geht zurück ins Mittelalter und vorwärts in die totale Neuzeit, seitwärts ins Ruhrgebiet und nebenan ins nächste Dorf auf die Winterberger Wellnessfarm. Es macht Freude, den Spiegel vorgehalten zu bekommen, ehrlich! Der „Sauerland-Comic 2“ könnte also ein ideales Weihnachtsgeschenk sein. Oder ein Mitbringsel. Oder ein Bilderbuch, das man sich selbst gönnt. Oder, oder, oder…

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