Westfalenpost, 11.09.2008 (Andreas Thiemann)

Ufo-Alarm im Sauerland

Der Briloner Grafiker Willy Zeyen veröffentlicht seinen zweiten Regional-Comic.

Brilon. Vor drei Jahren überraschte der Wahl-Briloner Willy Zeyen die deutsche Sprechblasen-Szene mit dem ersten Sauerland-Comic. Jetzt ist unter dem Titel "Das Wunder von Döneken" ein zweiter Band erschienen.

Frech, fröhlich und originell - so präsentieren sich auch die neuen Geschichten zwischen Brilon, Schmallenberg und dem fiktiven Döneken: Gern schauen typische Holländer und Ruhrgebietler als freundlich-neugierige Touristen vorbei, um sich am alten Brauchtum und frischem Bier gleichermaßen gütlich zu tun. Es menschelt eben tüchtig in den insgesamt elf Episoden, die Willy Zeyen mit mehr als 480 Zeichnungen ebenso geduldig wie gekonnt wieder zu Papier und alsdann in den Computer gebracht hat.

Waren die humorvollen Begebenheiten der ersten Staffel noch recht eng dem Sauerländer und seinen vermeintlichen Eigenarten abgelauscht, so legt Willy Zeyen nun sein Augenmerk eher auf den Konjunktiv: Wie würde der Sauerländer reagieren, habe ich mich vor allem gefragt", fasst er den facettenreichen Inhalt seines zweiten Bandes zusammen. Da träumt sich ein kleiner Junge zurück ins südwestfälische Mittelalter, staunen die Bauern über mysteriöse Ufo-Landungen oder nehmen die Winterurlauber den Einsatz von Schneekanonen allzu wörtlich: Es ist jedenfalls wieder tüchtig was los im schönen Land der tausend Berge, und Willy Zeyen beweist einmal mehr neben seinen ausgeprägten Zeichentalent auch viel psychologisches Einfühlungsvermögen in Land und Leute.

69 Jahre ist der Werbegrafiker alt, der gebürtig aus dem Revier stammt und über ein Ferienhaus in den 90er Jahren ganz ins Hochsauerland zog. Hier fühlt er sich rundum wohl, und aus jeder einzelnen Comic-Seite springt dem Leser und Betrachter die Heimatliebe augenzwinkernd entgegen. Gut möglich, dass es eines Tages auch noch eine dritte Comic-Sammlung geben wird: "Die Ideen sind da, gesammelt auf Zettelchen in den vergangenen 20 Jahren", verrät Willy Zeyen.

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